Die sanfte Ausstrahlung von Betsy Jolas: Werke für Orgel und Orchester
Die sanfte Ausstrahlung von Betsy Jolas: Werke für Orgel und Orchester
KI-Übersetzung mit ChatGPT aus dem Französischen
Kurz vor ihrem hundertsten Geburtstag strahlt Betsy Jolas weiterhin durch ein eigenständiges Œuvre. Die deutsche Organistin Angela Metzger widmet ihr heute ein ganzes Album, Works for Organ and Orchestra, auf dem die Orgel nicht als großspuriges Instrument auftritt, sondern als intime Laterne, die eine schwer fassbare und subtile Tonsprache enthüllt.
An der Hochschule für Musik und Theater München bei Edgar Krapp und Bernhard Haas ausgebildet, schloss Angela Metzger ihre Studien mit Auszeichnung ab, bevor sie ihr musikalisches Feld durch das Oboenspiel erweiterte, das sie am Landeskonservatorium Innsbruck bei Konrad Zeller erlernte. Preisträgerin renommierter internationaler Wettbewerbe — von Bad Homburg bis Tokyo, über Wiesbaden, Wuppertal und den ARD-Wettbewerb in München — wurde sie mit Auszeichnungen wie dem Bayernwerk-Kulturpreis und dem Bayerischen Kunstförderpreis geehrt.
Ihre Laufbahn führt sie heute auf die großen internationalen Bühnen, sowohl im Konzertrepertoire als Solistin als auch mit Orchestern wie dem WDR Sinfonieorchester Köln, dem Helsinki Philharmonic oder den Augsburger Philharmonikern, und sie spielt Instrumente von historischen Orgeln bis zu zeitgenössischen Neubauten.
Angela Metzger hat sich an die Spitze der internationalen Organistinnen und Organisten gespielt — dank einer verblüffenden Technik, modernen Vermittlungs- und Aufführungsformen und einer unersättlichen Neugier auf das Repertoire, besonders auf die zeitgenössische Musik. Ihre entwaffnende Musikalität und ihre rhythmische Präzision wurden jüngst beim Milano Musica 2025 gelobt; die Kritik nannte sie „außergewöhnlich: atemberaubend in Klarheit wie in Artikulation, bewundernswert entspannt und mit beeindruckender klanglicher Reinheit“.
In diesem Entdeckergeist widmet sie nun ein ganzes Album den Orgel- und Orchesterwerken von Betsy Jolas. Diese Neuerscheinung erscheint passend zum 99. Geburtstag der Komponistin (5. August 2025) — der „Doyenne der franco-amerikanischen Raffinesse“ — deren eigenständige Sprache sich keiner Schule oder Stilrichtung unterordnet.
Die Musik von Jolas entzieht sich oft dem unmittelbaren Erfassen, wie auch die Einspielung Works for Organ and Orchestra durch Angela Metzger zeigt. Ihre Orgelpartituren eröffnen eine Landschaft, in der die Zeit nicht marschiert, sondern driftet — wie Nebel, der sich über Winterfelder ausbreitet und wieder zusammenzieht: Musique d’Hiver, Musique de Jour, Leçons du Petit Jour und die Trois Études Campanaires. Zusammen bilden sie weniger ein Monument als ein flüchtiges Erscheinen, einen aufgehobenen Augenblick statt einer lauten Behauptung.
Die Belohnung, dieses Album zu hören, ist nicht Katharsis, sondern Aufmerksamkeit selbst. Wenn Feldman der Rothko des Klangs ist, könnte Jolas der Bonnard sein: intim, elliptisch, sanft leuchtend. Statt dramatische Gipfel zu suchen, gilt es, das diskrete Spiel des Lichts auf dem Wasser zu betrachten. Statt Intensität zu verlangen, empfängt man Subtilität: wie eine Note das Gewicht der sie umgebenden Stille trägt oder wie eine fragile Linie zur gemeinsamen Utopie zwischen Orgel und Orchester wird.
Die Musik dieser Aufnahme zeigt Jolas’ Orgel-Schreiben in seiner Zurückhaltung und Raffinesse. Die Organistin Angela Metzger und das WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Titus Engel sind ihre makellosen Fürsprecher.
Wouter de Moor
classicagenda.fr, 24.09.2025
